18. Internationaler Kongress für ganzheitliche Tiermedizin (IKGT)
Vom 6.-8.April 2018 trafen sich 300 Tierärztinnen und Tierärzte zum Jahreskongress der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin e.V. (GGTM) mit dem Thema „Ganzheitliche Tumortherapie und Palliativmedizin“. Bei immer älter werdenden Haustieren und sich ändernden Ansprüchen ihrer Halter an die medizinische Versorgung wird es wichtiger unheilbare und chronisch kranke Tiere medizinisch zu begleiten statt vorschnell einzuschläfern. Die GGTM setzt sich dafür ein, dass Palliativmedizin Teil der tiermedizinischen Ausbildung wird.
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Katzen liegt in Deutschland derzeit bei 14-15 Jahren, die von Hunden bei ca. 10 Jahren bei erheblichen Rasseunterschieden. Auch die Einstellung zu Haustieren als Teil der Familie hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Außer den aktuellen Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung sowie der Strahlentherapie bei Tumorpatienten stand vor allen der Einsatz von regulations-medizinischen Verfahren im Fokus der Veranstaltung. Die Umstellung der Ernährung einerseits zur Vorbeugung, andererseits gezielt ausgerichtet auf die Situation chronisch kranker Tiere muss Teil eines umfassenden Konzepts der Begleitung sein. Sehr eindrucksvoll berichteten Kolleginnen aus der täglichen Arbeit mit Patienten am Ende ihres Lebens. Deutlich wurde, dass im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes die betreuenden Personen immer mit einbezogen werden müssen. Auch die ethisch-rechtliche Seite der Betreuung unheilbar kranker Tiere kam zur Sprache. Insbesondere der schmale Grat zwischen Fortsetzung der Betreuung und Euthanasie der Tiere wurde thematisiert. Die Diskussionen verdeutlichten, dass einige spezialisierte Veterinärmediziner sich bereits heute intensiv um chronisch kranke Tiere kümmern.
Wünschenswert ist die Weiterentwicklung und Verbreitung von Betreuungs- und Therapiekonzepten für eine bessere Versorgung dieser speziellen Patientengruppe . In der Aus- und Weiterbildung von Tierärzten muss die Begleitung chronisch und lebensbedrohlich erkrankter Tiere mehr Berücksichtigung finden.